Scherenschnitte von Reginald Gregorowius

Aus meinen Scherenschnitten zu den Vorträgen zu Barbaratagen des Bergmannstisches Bochum-Süd wurden einige Bilder ausgewählt und in Kurzform für über ein Jahrzehnt zusammengefasst.
Was man beim Bergbau so allgemein und bei bergmännischen Festen im besonderen, hier zu Ehren der Heiligen Barbara, zu hören und sehen bekam, soll hierdurch zeigend dargeboten werden. Glück auf!

Der 300. Geburtstag des preußischen Königs Friedrich der Große wird im Jahr 2012 gefeiert. Aber welchen König feiern wir eigentlich? Ist es der Monarch, der durch die Einführung der Kartoffel den Hungersnöten in Preußen entgegen wirkte, oder ist es der Gesetzgeber in Berlin, der am 29. April 1766 die durch Bergmeister Heintzmann konzipierte „Revidirte Berg-Ordnung, vor das Herzogthum Cleve; Fürstenthum Meurs und vor die Grafschaft Marck“ verkünden lässt als Beginn der Ausweitung der staatlichen Bergverwaltung auch auf die Steinkohle mit der Einführung des Direktionsprinzip Was war der König: als Feldherr machthungrig, als Regent reformfreudig, als Vorgesetzter ein harter Brocken, als … Seine Widersprüchlichkeit beeindruckt. Welch‘ ein Mensch!?


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Textschreiber und Bildschneider

Werksachverständiger im Bergkittel

Beruflicher Werdegang


Im Bergkittel etwa 2000

Reginald Walter Gregorowius,

geboren am 23. September 1931 in Ortelsburg in Ostpreußen, heute polnisch Szczytno.

Berufsausbildung sowie Weiter-/Fortbildung: Am 15. März 1947 verfuhr ich meine erste Schicht im Bergbau als Berglehrling. In Zeiten ohne Abendschule besuchte ich Kurse der Volksbildungseinrichtungen: wie Schriftgestaltung (Kalligrafie=Schönschreibkunst). Von 1953 bis 1957 berufsbegleitender „zweiter Bildungsweg“ mit Handwerks-Lehre als Elektroinstallateur und nachfolgender Tätigkeit als Grubenelektriker bei den Steinkohlenbergwerken Graf Bismarck in Gelsenkirchen. Zur Erlangung der „Fachschulreife“ besuchte ich Abendkurse der staatlichen Berufsaufbauschule GE-Buer. Zum anschließenden dreijährigen berufsbegleitenden Ingenieur-Studium wurde ich Bergschüler mit dem Bergkittel als vorgeschriebene Schulkleidung an der privaten WBK-Bergschule Bochum (Klasse Y) von 1957-1960 nach dem bewährten „Neuen Bochumer Modell“ mit drei Tagen Schulbesuch im Wechsel mit drei Tagen Berufsausübung auf der Zeche je Arbeitswoche.

Freizeittätigkeit: Seit Frühjahr 1947 Mitglied/Tätiges Mitglied und von 1950 bis zum Studienbeginn an der RWTH in Aachen im Jahre 1960 Jugendgruppenleiter und Wanderführer im CVJM Erle in Gelsenkirchen-Buer-Erle. Die Zahlung meiner Mitgliedsbeiträge stellte ich wegen Geldmangel ein, denn anfangs mit dem Stipendium von 120,00 DM/Monat der WBK musste ich den Pfennig jeweils zweimal umdrehen, ehe ich ihn ausgab.

Hochschulstudium in Aachen: Nach WBK-Sonderprüfung in Bochum und Kolloquium u.a. bei Professor Fritsche, dem „Bergbaupapst“ in Aachen, erfolgte nach anfänglichen bürokratischen Schwierigkeiten die Zulassung zum Studium „Allgemeine Elektrotechnik“ mit Nebenfach Bergbaukunde an der RWTH Aachen von 1960-1966.

Bei der Ferienarbeit im Wintersemester 1960/61 als Elektrosteiger auf der Zeche Graf Bismarck 1/4 in GE-Bismarck, wurde ich vom IGBE-Geschäftsstellenleiter Heinz Koprowski angesprochen, der als mein ehemaliger Betriebsrat mich und meine wenn notwendig auch kritische Haltung – in meiner damals vielleicht überzogenen Sicht einer ideal gedachten Jugendarbeit - kannte. Denn: Im Frühjahr 1953 war ich zum Jugendvertreter auf der Schachtanlage GB III nach dem neuen Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) gewählt worden. Er half mir bei der Beantragung eines Stipendiums der Stiftung Mitbestimmung (heute: Hans-Böckler-Stiftung). Letztendlich wurde ich durch ihn dankbarer Alt-Stipendiat dieser gewerkschaftlichen Studienförderung.

Im selbstverwalteten Wohnheim Templergraben 39 der Evangelischen Studenten-Gemeinde (ESG) wohnte, lernte, feierte, schlief ich und besuchte - manchmal auch recht müde -, Vorlesungen, Übungen, Seminare und auch Vorträge, um gutes Fach- und Allgemeinwissen zu erlangen und bekam so nach bestandener Hauptprüfung 1966 den Grad Diplom-Ingenieur verliehen.

Berufliche Tätigkeit: Anfang August 1966 begann ich unmittelbar nach der letzten Prüfung und Annahme der vorgeprüften Diplomarbeit durch den betreuenden Hochschullehrer meine erneute Berufstätigkeit im Steinkohlenbergbau als Elektrofahrsteiger auf der Zeche Fürst Leopold-Baldur in Dorsten. Seit 1967 wurde Kamen mein Wohn- und Bergbauarbeitsplatz, anfangs mit vorbereitenden Tätigkeiten für die geplante Anerkennung als Sachverständiger (beispielsweise im Tätigkeitsbereich Bergbau beim Rheinisch-Westfälischen Technischen Überwachungs-Verein e.V. in Essen). Nach der Anerkennung durch das LOBA - damals noch Sitz in Dortmund - zum Werkssachverständigen (Sachverständiger für das Bergwerk Monopol in Kamen) bestellt. Nach Gründung der Ruhrkohle (RAG) erfolgte meine Eingliederung in die BAG-Hauptabteilung Technik unter Tage, beauftragt wurde ich mit der Leitung des technischen Aufgabenbereiches „Stationäre elektrische Anlagen und Grubenbahnen“, dazu kamen die Abnahmeschwerpunkte Monopol und Radbod. Zuletzt war ich wieder auf „meiner Zeche“ beim BW Monopol, nur noch hier machte ich Grubenfahrten allein oder in Begleitung über die Seilfahrtschächte in Kamen/Bergkamen. Auf der letzten Grubenfahrt nach 25 Jahren aktiven Dienstes zur Feier meiner Abkehr begleiteten mich unter Tage die Leitungsspitzen des Bergwerks und des Elektrobetriebes. Die vielen anderen Weggefährten und Freunde sowie meine Familie waren auch bei der sich anschließenden „Bierschicht zu Jubiläum und Abkehr“ am 29. Juni 1992 in Bergkamen dabei; das Heft „Licht bei der Nacht“ als Scherenschnitt-Folge über das Grubenlicht war von mir erstellt und von meinen Mitarbeitern verteilt worden.

1984 bis 2000: gewählter Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Buer-Middelich (heute im Gemeindeverbund u.a. mit Erle in der: Christus-Kirchengemeinde Buer).

März 1986 bis Februar 2001 nebenamtliche/nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Sicherheitstechnik im Fachbereich Elektrotechnik an der TFH Georg Agricola in Bochum.

Ceterum censeo: SS 2000 bis WS 2003/04 Studium der Geschichtswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum im normalen Studiengang aber gewollt ohne Abschluß.

Verheiratet, zwei Söhne, glücklich ausgefüllter Ruhestand.


Was man beim Bergbau so wissen kann;

Hiermit wird versucht, dieses Wissen zumindest andeutungsweise, durch die ihrer Natur gemäß vereinfachenden Scherenschnittbilder unterstützt, bildhaft werdend zu zeigen.
Eine kommentierte Auswahl aus meinen text-unterstützenden Scherenschnittdarstellungen von meist geschichtlichen Bergbauartefakten.

Jedem Ehre, jedem Preis !
Ehre jeder Hand voll Schwielen !
Ehre jedem Tropfen Schweiß, Der in Hütten fällt und Mühlen !
Ehre jeder nassen Stirn Hinterm Pfluge ! – Doch auch dessen,
Der mit Schädel und mit Hirn Hungernd pflügt,
sei nicht Vergessen !

Ferdinand Freiligrath (1810-1876) : Ehre der Arbeit

Gre-Scherenschnitte
aus den vergangenen Jahren

Mundloch (Friedlicher Nachbar Bochum)

Glückauf, den Lesern sei‘s - in der Tradition der Bergleute - gesagt, nach dem in einem Bergmannslied genannten Vorbild: „Glückauf, dem Steiger sei‘s gebracht. Sein Anbruch werde schön!“.
Der Stolleneingang, bergmännisch Stollenmundloch genannt, des Friederica-Erbstollens aus dem Jahre 1821 diente bis 1906 als die althergebrachte bewährte Wasserlösungsmethode. Dann wurden für die Erweiterung der Gleisanlagen des Hauptbahnhofs Bochum diese bergmännischen Bauwerke abgetragen und zugeschüttet. Heute erinnert die Friederikastraße an die Anfangszeit des Kohlenbergbaus in Bochum. Sie beginnt in der Nähe des ehemaligen Stollenmundlochs und endet südlich der Innenstadt bei der ehemaligen Tiefbauablage - dort wo die Abbaubetriebe lagen.



Der Dinosaurier Diplodocus, ein Pflanzenfresser, war mit seinen etwa 27 m das längste aller bisher auf der Erde lebenden Landtiere.

Dinosaurier Diplodocus

Der Teufel steckt nach den uralten Vorstellungen nicht im Detail, sondern der Kirchenvater Augustinus sieht ihn beispielsweise als einen gewaltigen Drachen im Hinterhalt. Drachen aller Art machen sich als Teufel an die wehrlosen Menschen vernichtend heran. Wie ist denn, wenn nicht durch den Teufel selbst, die gefährliche Bergarbeit zu den Bergleuten gekommen? Haben sich in den größer werdenden Gehirnen der Frühmenschen noch Bilder der Saurier als riesengroße unüberwindbare Gefahrenquelle im korporativen sozialen Gedächtnis der Menschenstämme gehalten? Wir kennen die vorzeitlichen wirklichen Angstauslöser nicht. Seit dem Mittelalter „befährt“ der Steiger den Stollenbereich, um etwaige (sicherheit-liche) Schwachstellen zu erkennen und an die Reparaturhauer die entsprechenden Arbeitsanweisungen zur vorbeugenden Instandhaltung zu erteilen. Das Bergrecht war bis zum 15. Jahrhuntert Gewohnheitsrecht, dann dazu vereinzelt BVOen, ab 1865 das Allgemeine Berggesetz (ABG) in Preußen.

Was wir im Schacht gewonnen,
Steigt zum reinen Glanz der Sonnen,
Zu des Tages Licht empor.

Theodor Körner (1791-1813)

Erbstöllner (an der Ruhr mit Enkel)

Ein Erbstollen ist ein zum Zweck der Wasser– und/oder der Wetterlösung und des Gebirgsaufschlusses von einem bestimmten Ansatzpunkt aus in das zugesprochene Grubenfeld als unterste Stollensohle vorgetriebener Stollen. Dem Erbstöllner stehen die Stollengebühren zu, wenn er mit seinem in gesetzmäßiger Weise getriebenen Stollen dem Grubenfeld in der festgelegten Erbteufe Wasser– und Wetterlösung oder Wasser– oder Wetterlösung verschafft und aufrecht erhält.
Nach sehr alter Gesetzgebung bildete dieser Stollengrubenbau ein selbständiges Bergwerkseigentum. Seit das preußische Berggesetz von 1865 gilt, wird dieses Erbstollenrecht nicht mehr verliehen.


 Akkulok (Mundloch Friedl. Nachbar)

Akkulok (Mundloch Friedlicher Nachbar)

Das Stollenmundloch Friedlicher Nachbar hat einen wunderbaren Namen. Einen derartigen Menschen wünscht man sich angesichts der vielen Nachbarschaftsfehden, über die in der Presse berichtet wird, als netten Menschen von nebenan.
Wie ist eigentlich die Förderarbeit durch Lokomotiven zu den schleppenden Bergleuten gekommen? Etwa als die rettende Tat? Auch „höhere Bergleute“ hatten vor den spürbaren Wirkungen der Elektrizität angst. Der erste Versuchseinsatz von Akkuloks fand von 1892-96 auf der Zeche Vereinigte Bonifatius in Essen, der erste Betriebseinsatz ab 1903 endet 1993 nach der Zechenschließung des Bergwerks Monopol in Kamen/Bergkamen.


Nachtigall (im Muttental bei Witten)

Das LWL-Industrie-Denkmal Grube Nachtigall im Muttental markiert bergbaugeschichtlich nach dem Ende der „wilden“ Kohlengräberei durch dieses alte Bergwerk die Übergangszeit vom reinen Stollenbergbau zum Tiefbau an der Ruhr.
Das erste „Muten“, das ist eine Erklärung beim zuständigen Bergamt an der genau anzugebenden Stelle, einen Bergwerksbetrieb zu errichten, d.h. mit dem Bergbau unter einem frei zu wählenden Namen beginnen zu wollen. Das Amt prüft und verleiht dem Muter das begehrte Feld, falls das „Schürfen“ erfolgreich war. Für „Nachtigall“ im Muttental erfolgte die Mutung 1716 nach damaligem Bergrecht.


Kunstrad (Grube Glasebach/Unterharz)

Wasserräder, wie dieses nachgebaute Kunstrad als oberschlächtiges Wasserrad zum Antrieb für die Straßberger Schwingenkunst, werden seit der Antike gebaut. In Europa wurden seit dem 12. Jahrhundert Wasserräder zu der wichtigsten fortschrittlichen Kraftmaschine.
Für eine oberschlächtige Wasserkunst war eine aus Steinen gebaute oder in das Gestein gehauene Radgrube zur Gestaltung der Betriebsanlage notwendig; diese Grube wurde, wenn ein Schutz gegen die Witterungsunbilden sich als erforderlich zeigte, weiter zur Radstube ausgebaut. Das Innere des Schutzbaues für den Kunstrad-Nachbau der Grube Glasebach.


Treibehaus Weißer Hirsch

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden für die kleine Belegschaft des Schneeberger Reviers in Neustädtel noch „Bergmettenfeiern“ in diesem Treibehaus begangen. In den Jahren 1847 bis 1851 grub man die weitgehend über Tage liegende Kehrradstube aus und mauerte sie auf. Das Wächtertürmchen für die Kunstglocke blieb dabei in seiner ursprünglichen Form erhalten. An einem der Weihnachts-Festtage kamen die Bergleute mit ihrem Licht in die Hutstube, wo sie sich sonst vor der Einfahrt zum Gebet sammelten und versammelten. Dem Obersteiger überreichte man als Kernstück dieser Mettenschicht nach altem bergmännischen Brauch die so genannte Beschenkung.


Schneeberger Bergparade

Steiger: wurden früher von den Gewerken gewählt und vom Bergamt ernannt bzw. bestätigt. Bei der weitberühmten Bergparade zum Schneeberger Bergstreittag am 22. Juli die Besonderheit: hinter den Oberen - hier symbolisiert durch den Knappschaftsältesten - marschierten die zunftmäßig organisierten Berghandwerker wie Schmiede, Zimmerlinge (Schreiner) und Maurer mit dem Leder vor dem Bauch. Erst nach der Bergmusik folgen dann die das Arschleder tragenden Berghäuer mit Barte und die Bergzimmerlinge mit ihrem Beil. Die Hosen der Schneeberger Bergleute sind gelb gefärbt im Gegensatz zu den vorgeschriebenen weißen Hosen der anderen Bergreviere Sachsens.


Ein Schwibbogen des Erzgebirges

Ein uralt Zauberwort: Glückauf! wird an sehr vielen Stellen und Orten im sächsischen Erzgebirge als Gruß bei Ankunft und Abschied gesprochen.
Die Berggemeinden im Erzgebirge erstrebten damals bei dem großen Berggeschrei eigene Geistliche. Die Frühmesse nannte man „Schläfermesse“, weil sie vorwiegend von jenen Bergleuten besucht wurde, die aus der Grube von der Nachtschicht kamen und dann erst nach der Messe nach Hause gingen, um dort in ihrem Bett zu schlafen. Zu den Zeiten des großen Berggeschreies in Annaberg gehörten Gebetsübungen bei Ein– und Ausfahrt berufsmäßig zu den Bergleuten.


Mansfelder Häckel (um 1850)

Professor Eduard Heuchler (1801-1879) aus Freiberg in Sachsen hat vor über 150 Jahren als bekannter Zechenlehrer den Häckel entworfen. Es erfolgten nur wenige Probegüsse. Nicht im Scherenschnitt dargestellt ist natürlich die andere Häckelseite mit dem typischen Leitfossil des Mansfelder Kupferschiefers. Dargestellt wurde dagegen der Mansfelder Bergmann in Arbeitstracht mit der geschulterten Keilhaue. Weiterhin sieht man einen Treckejungen, der, auf der Sohle kriechend, mit dem linken Bein einen niedrigen Förderwagen zieht, und sich mit dem anderen Bein gegen das niedrige Hangende abstützt, um vorwärts zu kommen.


Ottiliae-Schacht in Clausthal

Das im Jahre 1876 am Ottiliae-Schacht in Clausthal errichtete metallene Schachtgerüst, ist heute das älteste noch bestehende Fördergerüst in der Bundesrepublik. Die Metallarbeiten wurden von der Königlichen Zentralschmiede Claustshal in eigener Regie mitgeplant und ausgeführt. Die Höhe des Bockgerüstet bis zur Oberkante der Seilscheiben beträgt 21,34 m. Besonders interessant ist die Herstellung der Stützen und Streben aus kleinteiligen Profileisen. Der Schacht wurde nach dem Berghauptmann Herrmann Ottiliae benannt. Bis zur Fördereinstellung 1930 war er Zentralförderschacht.


Graf Bismarck, erster Förderschacht

Der erste Spatenstich zum Abteufen von Schacht 1 in Schalke-Nord erfolgte 1869. Die Abteufarbeiten erwiesen sich als unerwartet schwierig. Die Schachthauer stießen sowohl auf Fließmergelschichten als auch auf sehr festen Mergel. Dazu kamen große Wasserzuflüsse. Die Förder– und Gewinnungsarbeiten auf der Schachtsohle erfolgten in reiner Handarbeit ohne etwaige Maschinenunterstützung, also nur durch reine menschliche Muskelkraft auch für das Heben des hereingewonnenen Mergels aus Schachtgrund mit 5,02 m Durchmesser. Bei 220 m Teufe erfolgte im Jahre 1870 ein plötzlicher Wassereinbruch, der den Schacht bis auf 147 m mit Wasser füllte.


Graf Bismarck (Schachtanlage III)

Wir erkennen deutlich, der links stehende Schacht Bismarck 3 in (Gelsenkirchen-) Buer-Erle hat am Gerüstkopf nur eine Seilscheibenebene mit nebeneinander angeordneten Seilscheiben, über die beiden erkennbaren Stahlseilenden von der Treibscheibe der Fördermaschine aus laufen. Der bergbehördlich in der Zwischenzeit aus Sicherheitsgründen geforderte zweite zu Tage gehende Schacht, hier Schacht 5, besaß zwei Seilscheibenebenen. Die technischen Betriebsmittel der einstigen Schachtfördereinrichtungen sind heute komplett verschwunden. In der auf dem Zechengelände gebauten Wohnsiedlung erinnert ein kleines Schild am Schachtort an früher.


Bergwerk Consolidation mit Friedrich Grillo

Das Doppelstrebengerüst über dem Schacht Consol 9, das 1922 für die Koepe-Förderung errichtet wurde, ist das letzte erhaltene Fördergerüst dieser Bauart in Westfalen, jetzt ein technisches Denkmal.
Durch die Gründung und Errichtung des neuen Steinkohlenbergwerkes Consolidation trat ein Mann in den geschichtlichen Wirkungskreis der Stadt Gelsenkirchen ein, dessen Engagement richtungsweisend für die Wirtschaft in diesem Raum wurde: der Essener Friedrich Grillo (1825-1888).
Im Jahre 1863 begannen die Abteufarbeiten für den ersten Schacht des Bergwerks Consolidation, kurz Consol 1, so die Zechenbezeichnung im Volksmund.


Weckung metaphysischer Kräfte

Im Altarraum der überkonfessionellen Stadionkapelle „Auf Schalke“ in der Veltins-Arena sind Linien auf einem geteilten Kreuz angebracht, die in der Mitte den Blick auf den Altartisch freigeben, von beiden christlichen Konfessionen genutzt.

Im Andachtsraum der Evangelischen Gesamtschule in Gelsenkirchen-Bismarck wird in einer Ecke der Blick aus diesem überreligiösen Andachtsort über das Schachtgerüst des Bergwerks Consolidation als Richtungsmarke nach Osten (über Mekka) in die Unendlichkeit gelenkt: gültig für alle Kinder Abrahams: Juden, Christen, Moslems.

Glückauf, der Anbruch werde schön!

Entwicklung einer Rettungshilfe

Der Begriff „Dahlbuschbombe“ taucht immer wieder nach Unglücken mit eingeschlossenen Bergleuten in den Rundfunk– und Fernseh-Nachrichten auf. Erstmalig bei einem Grubenunglück auf Dahlbusch 2/5/8 im Jahre 1955 wurden drei unter Tage eingeschlossene Bergleute gerettet. Mit Hilfe einer Eigenentwicklung des Maschinenbetriebes dieser Zeche wurde eine erfolgreiche Zielbohrung zur Rettung der Bergleute über das Bohrloch versucht. Der Erfinder hat keinen Patentanspruch erhoben, denn er wollte am Unglück anderer nicht verdienen. 1966 wurde das Bergwerk Dahlbusch stillgelegt, die Tagesanlage wurden rückgebaut, d.h. abgerissen und verschrottet.


Gott schütze den Bergmann.

Auf der Belegschaftsfahne der Zeche Ewald aus dem Jahre 1890 steht nicht als Bitte wie allgemein üblich auf derartigen Fahnen, Gott schütze den Bergbau sondern es wird, um Schutz für den hier kniend dargestellten Bergmann gebeten. Der von Gott Schutz erwartende Bergmann, bietet er nicht durch sein vertrauendes sicherheitstechnisch richtiges Handeln, sich und in seiner Ortsbelegschaft den denkbar besten Schutz.

Nun danket alle Gott, der in der Teufe Gründen
so große Dinge thut und uns läßt Segen finden,
der von der ersten Schicht lebendig uns erhält,
uns deckt mit starker Hand,
ob Dach und Wand auch fällt.

Grubenklänge, Harzgesangbuch von 1807

Der Hammerkopf-Förderturm

Der auf der Zeche Minister Stein errichtet stählerne Förderturm in Form eines Hammerkopfes für eine Doppelförderung war der erste dieser Art und diente gleichzeitig als Vorbild für diese Bauart. Der Bauantrag ist 1926 gestellt worden. Der Hammerkopfturm ist als technisches Denkmal über die Stilllegung des Bergwerks hinaus erhalten worden. Für die Folgenutzung wurde anstelle der alten Hängebank eine sogenannte „Bürobank“ erbaut.
Bei Fördertürmen mit innenliegenden Fördermaschinen sind nach C. F. Koepe seit 1877 die Seilscheiben der Türme zu Treibscheiben als eigentliche Seilträger umfunktioniert worden.


Hugo Honigmann (1833-1879)

Hugo Honigmann stammt aus einer Familie, die bereits seit dem 16. Jahrhundert im Kupferschieferbergbau ihr Tätigkeitsfeld gefunden hatte. Er gründete 1873 die bergrechtliche Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Hugo in Buer in Westfalen (heute Gelsenkirchen). Doch es war ihm nicht vergönnt, in seinem Leben aus dem anfangs schlecht laufendem Unternehmen Kapital zu erzielen. Das Betriebsende der Zeche Hugo erfolgte aber erst im Jahre 1997 durch den Verbund zum Bergwerk Ewald-Hugo. Dieses letzte Steinkohlebergwerk in einem Gelsenkirchener Grubenfeld wurde 2000 geschlossen. Also: Grubenfeld Hugo: 1873-2000.


Im Salzschacht (König Wilhelm II.)

Das nach dem König Wilhelm von Württemberg benannte erste deutsche Steinsalzbergwerk Wilhelmsglück ging 1825 in Betrieb und produzierte bis zum Jahr 1900. Zur Ablösung ist im Jahr 1899 der - im Scherenschnitt - dargestellte Schacht König Wilhelm II. in Bad Friedrichshall-Kochendorf abgeteuft worden. Der 1903 aufgefahrene untertägige Kristallsaal ist eine der ältesten Kammern dieses Salzbergwerks, in denen bergmännische und bürgerliche Feste als Feiern unter den Augen oder zu Ehren der Heiligen Barbara würdevoll veranstaltet werden. Im Jahre 1816 ist man hier erstmals in Mitteleuropa auf diese 25 bis 40 m mächtige Steinsalzlagerstätte in ungefähr 200 m Teufe durch Bohrungen gestoßen.


Zeche Zollverein XII (Essen-Katernberg)

Für diese Großschachtanlage begannen Planungen kurz nach 1920 mit der Vorgabe für eine Lebensdauer von fünfzig Jahren. Bei richtiger Dimensionierung der Anlagen hätten die vermuteten Kohlenvorräte in diesem Zeitraum zu Tage gefördert werden können.

Manche schlaflose Nacht ließ uns fast verzweifeln, bis schließlich die Idee zu einer Gestaltung erwuchs, die uns zufriedenstellte. Ich sage ‚uns‘, weil wir selbst unsere unerbittlichsten Kritiker waren.
Fritz Schupp, Goslarer Zeitung, 7.6.1968


Die Architekten Schupp und Kremer schufen - wie die Dombaumeister des Mittelalters - als „Industriebaumeister“ mit ihrer symmetrischen Stahlfachwerk-Bauweise mit Normziegel-Ausfachung durch ihre Gestaltungsideen diese hervorragenden Industriebauten, die zum Weltkulturerbe im Ruhrgebiet wurden.


Gottes Segen (erlaubt jede Teufe)

Der von den Hauern bei Fundglück im Anbruch erwartete Bergsegen, der letztendlich allein von der liebenden Gnade des allmächtigen Gottes abhängen soll, findet in der erreichten Teufe (Tiefe) keine Wirkungs-Begrenzung. Da ist der damals in Bergbau-Gebieten sich schnell weiter ausbreitende meist protestantische Glaube, dem die auf Fundglück hoffenden Bergleute vertrauen, denn „Gott segnet auch den tiefsten Schacht“. Nach den Vorstellungen des allgemein herrschenden Weltbildes, gilt die folgende Aussage: „An Gottes Segen ist alles gelegen“. Man sucht und versucht manche Mittel und Wege zum erhofften Glück mit dem: Glück auf!


Obersteiger beim Schichtgebet

Als sichtbarer Ausdruck des wahrscheinlich gemeinsamen Risikobewusstseins von Gewerken und Bergleuten kann das damals von der Obrigkeit verordnete öffentliche Schichtgebet auch verstanden werden. Hierbei werden die erlebbaren Grenzen zwischen erhofften Mach– und Wünschbarem als „bergmännischer Glaube“ auf das betriebsnotwendige Fundglück austariert.

Gleichzeitig diente das „Frühgebet“ als Kontrolleinrichtung für das pünktliche Erscheinen der Knappen zur Schicht. Im Muttental steht heute noch das Bethaus von 1888. Mit Beginn der Industrialisierung ist im Ruhrgebiet das Schichtgebet abgeschafft bzw. nicht eingeführt worden.


Glückauf an Anfang und Ende

Glueck Auff, so der Gruß in der alten alternativen Schreibweise, Glückauf, so grüßt man im Bergbau und in Bergbaugebieten noch heute seit alter Zeit, das ist seit Ende des 16. Jahrhunderts. In dieser Zeit entstand dieser Gruß im sächsischen Erzgebirge, der so den Wunsch für ein gesundes Erleben der Ausfahrt mitteilt.
Etwa schon um 1400 wurden das gekreuzt abgelegte bergmännische Gezäh (Hand-Werkzeug), das sind Schlägel und Eisen, zum Symbol des Bergmannes und des Bergbaus erhoben. Das sich dabei gebildete Kreuz ist als Symbol viel älter. Es deutet auf die Einheit von zwei Extremen hin in der Verbindung von Himmel und Erde.


Einige Gedanken über Scherenschnitte (fast als Nachwort)

Aus meinen Scherenschnitten zu den Vorträgen zu Barbaratagen des Bergmannstisches Bochum-Süd wurden einige Bilder aus den vergangenen Jahren ausgewählt; sie sind in der vorausgehenden Bildsequenz zusammengefasst vorgestellt worden.

Was man über den Bergbau allgemein und bei bergmännischen Festen manchmal als Besonderheit, sehen konnte, ist in Ansätzen gezeigt worden. Die gewünschten Bildaussagen sollen in ihrem wesentlichen Bildinhalt verstärkt werden. Gezeigte Fotos in einem Vortrag bilden etwa durch Wahl der Brennweite, des Ausschnittes und … nur mehr oder weniger ausschnitthaft gut, die Wirklichkeit hinter dem Bild ab. Der Betrachter glaubt bei einer gut gemachten Präsentation oft, den Gegenstand in der Wirklichkeit selbst erlebt zu haben. Es kann aber immer nur ein Bild, ein Abbild gezeigt worden sein.

Vergrößerte Bilder scharfer Fotoaufnahmen könnten u.U. mehr über einen Gegenstand sagen, als unser Auge normalerweise erkennen kann, aber auch die Wirklichkeit verzerren und dadurch unverständlich werden. Der Scherenschnitt (Schattenriss, Silhouette) liefert gegenüber einer Fotografie, eines Gemäldes, einer Radierung oder einer künstlerischen aber auch technischen Zeichnung durch seine oft naive Darstellung des Gegenstandes erstaunliche Möglichkeiten durch systemnotwendige Vereinfachungen fast zum Symbol hin. Das Symbolhafte verstärkt dabei die Merkfähigkeit für dieses Zeichen. Der Betrachter nimmt wahrscheinlich manches unbewusst auf. Die schwarze wenig oder nicht gegliederte Binnenfläche im Scherenschnitt selbst kann für den Betrachter zur eigenen Projektionsfläche für seine Gedanken innerhalb der äußeren scharfen Umrissstruktur des dargestellten Gegenstandes werden.

Vor der Hacke ist es dunkel!“ lautet ein alter bergbaulicher Spruch. Im spärlichen Licht seiner Grubenlampe sieht ein Bergmann auf dem in die Hand genommenen Gesteinsstück den Abdruck einer etwa dreihundert Millionen Jahre alten Pflanze. Er steckt dieses Handstück in seine Hosentasche, um es auf seinem Küchentisch eingehend zu betrachten und seiner Frau zeigend zu erklären. Wird man dadurch nicht zu einem „Nachdenker“ über seine Arbeit; wird so nicht sein Wesen und seine Seele durch seine Erfahrungen und Erlebnisse im Berg geprägt, die ihn zu einem nachdenklichen, vielleicht auch grüblerischen Menschen, zu einem „wirklichen“ Bergmann werden lassen. Bei manchen dieser Männer wächst festes Gottvertrauen in das eigene Tun und manchmal sogar bei eingefleischtem Protestanten eine Art Heiligenkult als lebendige Barbaraverehrung. Denn: das Grubenlicht erhellt scheinbar auch die Gefühle in der Gemeinschaft meiner Kumpel!

Das ständig mitgeführte Geleucht der Bergleute, beleuchtete unter Tage vor Ort die Arbeitsstelle nur schwach. Die beim Hantieren mit Schlägel und Eisen entstehenden Schattenbilder, geistern scheinbar wahllos auf den Streckenstößen umher in dieser vom hellen Tageslicht durch mächtige Gesteinsschichten spürbar getrennten dunklen Welt. „War das nicht meine Faust mit dem Eisen?“

Zu Goethes Lebzeiten war es Mode geworden, den Schatten von Besuchern an der Zimmerwand mit dem „Storchenschnabel“ maßstabgerecht zu verkleinern. Er verschenkte aber auch sein manchmal selbst geschnittenes Selbstbildnis - wahrscheinlich als Liebesbeweis - an schöne Besucherinnen. Diese „unkünstlerische“, wie es Scherenschnitt-Gegner, von dieser Schwarzen Kunst behaupten, ist mit Sicherheit wesentlich älter als die meisten anderen uns bekannten Kunstwerke dieser Welt. Die schwarze Hand bei steinzeitlichen Höhlenmalereien oder bei den alten Griechen die gemalten Schattenrisse auf den herrlichen Amphoren, sind das nicht überzeugende Beweise für ein sehr altes bildhaftes Denken und Darstellen bei den Menschen. Das Spotten der Menschen über andere Menschen aus Unkenntnis und vielerlei anderen Gründen, scheint auch genauso alt zu sein. Sie verspotteten die Ersteller der Bilder in Schattenform, damals und heute. Der Scherenschnitt, das Schattenbild oder die Silhouette können mit der Schere oder dem Schneidemesser geschnitten, mit den Fingern gerissen oder mit Zeichenwerkzeug gemalt werden und so aus der Flüchtigkeit eines kurzen Schattendaseins dauerhaft in alle Ewigkeit wirken. Nur ausgewiesenen Fachleuten ist eine Unterscheidung nach der Herstellungsart möglich. Ich frage doch auch nicht bei einem Ölgemälde nach der Anzahl der Pinselhaare.

Man sollte meine Scherenschnitt-Entwicklungs-Kurzgeschichte nicht zu ernst nehmen. Viel besser ist es, sich an der Wandprojektion als Ergebnis der Vielfalt der Ausdrucks– und Gestaltungs-Möglichkeiten zu erfreuen. Welche Bilderschwemme ist um uns?! Die von mir gewählte Darstellungsweise quasi wie ein gerahmtes Bild mit zusammenhängenden Bildelementen, das sind die wesentlichen einschränkenden Voraussetzungen bei meiner Motivauswahl- und Schneidearbeit in der gewählten einheitlichen Bildgröße. Die Vorgaben durch den damals im Sitzungszimmer des Bergwerks Monopol vorhandenen Overhead–Projektor (noch nach alter amerikanischer Norm), führten zur Festlegung meiner Scherenschnitt-Größe in dem den allgemeinen Sehgewohnheiten entsprechenden Querformat. Die damals gewählten Bildmasse habe ich bis heute beibehalten. Die Außenabmessungen meiner Scherenschnitte entsprechen dem Format DIN A4. Zu manchen möglichen Gelegenheiten schicke ich Bekannten, Freunden und Verwandten aus den vorhandenen oder für sie entworfene besondere Scherenschnitte, gestaltete DIN A5-Drucke, aber auch auf Postkartengröße verkleinerte Bilder mit meinen Glückwünschen oder Grüßen. Aber: Da ich vor über 80 Jahren in Ostpreußen geboren wurde, folgt für mich logisch, das Erinnern an den Preußenkönig Friedrich II., dessen Geburt vor 300 Jahren erfolgte.

König Friedrich der Große

Der 300. Geburtstag des preußischen Königs Friedrich der Große wird im Jahr 2012 gefeiert. Aber welchen König feiern wir eigentlich? Ist es der Monarch, der durch die Einführung der Kartoffel den Hungersnöten in Preußen entgegen wirkte, oder ist es der Gesetzgeber in Berlin, der am 29. April 1766 die durch Bergmeister Heintzmann konzipierte „Revidirte Berg-Ordnung, vor das Herzogthum Cleve; Fürstenthum Meurs und vor die Grafschaft Marck“ verkünden lässt als Beginn der Ausweitung der staatlichen Bergverwaltung auch auf die Steinkohle mit der Einführung des Direktionsprinzips? Was war der König: als Feldherr machthungrig, als Regent reformfreudig, als Vorgesetzter ein harter Brocken, als … Seine Widersprüchlichkeit beeindruckt auch mich. Welch‘ ein Mensch dieser König!?

Der Preußenkönig Friedrich der Große trug seine Uniform mit dem Schwarzen-Adler-Orden wie ein Rangabzeichen auf der Brust als sein persönliches Kennzeichen.

Die uniformähnliche Tracht der Berg– und Hüttenleute zeigt durch Rangabzeichen aber auch durch zugehörige Elemente, wie das einfache Steigerhäckchen oder beispielsweise der Mansfelder Parade-Häckel, die von Steigern und ihren Vorgesetzten in höheren Rängen getragen wurden oder werden. Auf dem Schwibbogen des Bergmannstisches Bochum-Süd tragen die Figuren ihre Steiger-Häckel. Im sächsischen „Bergstaat“ trugen darüber hinaus nicht nur die Hauer bei Paraden ihre Bergbarten, auch die Berghauptmänner als Inhaber der ständigen Vertretung des Landesfürsten in allen Bergbauangelegenheiten, folglich auch bei der Bergparade, hielten als Kennzeichen dieser höchsten Befehlsgewalt ihre wunderbar schön gestalteten Zierbarten in der Hand. Oberberghauptmann Freiherr von Herder (1776-1838) war ein Erneuerer nicht nur im sächsischen Bergwesen, setzte sich ein für den Einsatz von Maschinen im Bergbau und trug sein „behöriges Habit“ bei Bergparaden.


Scherenschnitte und Text:

Reginald Gregorowius
verstorben