Zur einfacheren Navigation sind hier ein paar Sprungmarken zu den verschiedenen Themenbereichen in der Vereinshistorie eingefügt. Durch viele Fotos wird ein einfaches Scrollen zu aufwändig.
Am 4. August 1981 trafen sich in der damaligen Gaststätte „Steinenhaus“ bei Bochum-Stiepel drei Bergleute, die
offenbar ein gemeinsames Anliegen hatten und dieses schließlich mit einer Urkunde dokumentierten. Es war dies die Gründungsurkunde
des Bergmannstisches Bochum Süd. Ihnen war es wichtig, die Geschichte des Bergbaus im südlichen Ruhrgebiet lebendig zu erhalten,
insbesondere dim Bereich Hattingen/Spröckhovel und Witten.
Günter Henschel kam von der Zeche Heinrich in Essen-Überruhr, auf der er den Beruf des Grubenelektrikers erlernte und es im Laufe
seiner weiteren Ausbildung bis zum Fachhochschulabschluss brachte. Nach Stilllegung der Zeche ging er zur Stadt Essen und arbeitete
mehrere Jahre als Elektroingenieur bei der Tiefbauverwaltung. Er arbeitete danach noch viele Jahre auf der Zeche Ewald-Fortsetzung
(später Bergwerk Haard) als Leiter des Elektrobetriebes. Er kam im Jahre 1999 gemeinsam mit seiner Ehefrau Anneliese bei einem
Lawinenunglück im österreichischen Paznauntal bei Valzur im Alter von 70 Jahren ums Leben.
Heinz Friedel Kattwinkel ist in Hattingen geboren worden, wo sein Vater auf der Henrichshütte tätig war. Er ging nach dem Zweiten
Weltkrieg in den Bergbau und war auf den Zechen Klosterbusch, Elisabethenglück und kleineren Stollenbetrieben tätig. Er verstarb
im Jahre 2000 im Alter von 75 Jahren.
Klaus Tischmann fing 1953 als Berglehrling auf der Zeche Radbod an und erwarb dort den Zechenelektrikerschein. Während seiner
Steigertätigkeit holte er die Hochschulreife nach und begann das Bergbaustudium an der TH Aachen. Später traf er bei seinem
Tätigkeitsfeld als Revisionsingenieur und Sachverständiger auf der Zeche Ewald-Fortsetzung und den Elektrobetriebsführer Günter
Henschel. Es folgten viele Jahre des beruflichen Zusammenwirkens. Er verstarb 2022 im Alter von 85 Jahren.
(Scherenschnitt von Reginald Gregorowius)
Die ersten Aktivitäten fanden wie oben angedeutet eher abseits des heute betreuten Bergbauwanderwegs statt in
Bochum-Dahlhausen. Dazu kamen Exkursionen ins Deilbachtal im Essener Süden oder ein Besuch des Kraftwerks Springorum in Bochum-Weitmar.
Bereits im Herbst 1981 erarbeiteten Walter E. Gantenberg und Engelbert Wührl eine Konzeption zur „Erfassung, Beschreibung, Restaurierung
und Kennzeichnung von bergbau- und industriehistorischen Stätten“ im Bochumer Stadtteil Linden-Dahlhausen. Sie legten diese
Ausarbeitung mit einem Plan zu einem bergbauhistorischen Wanderweg um den Dahlhauser Berg der damaligen „Aktion Schöneres Bochum“ vor.
Hieraus hat sich – trotz anfänglicher Widerstände in Politik und Öffentlichkeit – ein bergbauhistorischer Wanderweg entwickelt,
der schließlich in das Konzept der Route der Industriekultur aufgenommen wurde.
Als erste Maßnahme wurde 1982 das Stollenmundloch restauriert. Die weitere Entwicklung ist ausführlich unter dem Menuepunkt
Stollen Glücksonne beschrieben. Hier folgt eine Fotostrecke zu den damaligen
Aktivitäten. Beim Anklicken der Fotos werden diese in einem neuen Fenster vergrößert angezeigt.
Über die bevorstehende Aufstellung der Lok und des Kohlewagens berichtete die WAZ im Rahmen der Vorbereitungen. Neben der Entfernung von Unkraut (seitdem regelmäßig mehrere Male im Jahr) wurde der Untergrund für die Schwellen und das Gleisstück planiert.
Eine Lok in einer ähnlichen Ausführung in einer Werbung aus dem Jahr 1953.
Das Gleis wurde im zuvor ausgehobenen und planierten Bett eingesetzt.
Danach konnte Aushub wieder eingebracht werden.
Präzise Messarbeit bei der Montage der Schwellen und der Schienen.
Mit vier Helfern - einer der Einweiser (Handzeichen!) klappte es wie geplant.
Die Lok wird auf das Gleis gestellt.
Das Tragegeschirr wird entfernt.
Zuletzt wurden die Räder mit Stahlkrallen fixiert.
Mit dem einige Tage später aufgestellten Kohlewagen ist alles wie neu.
Auch die zum Absichern der Baustelle gekommenen Polizisten haben nun Feierabend.
Leider begannen schon früh Diebstähle und Vandalismus. Dazu hier ein Artikel der WAZ (leider nicht in bester Qualität) aus dem April 1986.
Im Jahr 1988 waren die Holzschwellen so stark verrottet, dass sie ausgetauscht werden mussten. Bei dieser Aktion wurden die Lok und der Kohlewagen neu angestrichen. Noch vor dem Abschluss der Arbeiten kam es zu einer sinnlosen Sabotage (siehe Presseartikel).
Der Kohlewagen wird ins Traggeschirr eingehängt ...
... und auf das Gleis gestellt.
Danach folgt die Lok.
Am Ende gab es ein kleines Dankeschön.
Die Beteiligten zu Beginn der Arbeiten, hinter der Gruppe steht das Gespann.
Die Firma Brieden half unbürokratisch mit einem Autokran bei den Arbeiten. Deshalb soll hier das Dankesschreiben nicht fehlen.
m Spätherbst 1984 fragte der damalige Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Südliches Ruhrgebiet e.V. beim Bergmannstisch an, ob dieser nicht die Restaurierung eines alten Wetterschachtes in Hattingen-Oberelfringhausen übernehmen könnte. Nach kurzfristiger Planung und Absprachen mit dem Denkmalpfleger des Kreises Recklinghausen, der vom Westfälischen Amt für Denkmalpflege mit der Überwachung der Arbeiten beauftragt war, begann schon bald die Restaurierung des Lichtlochs Fahrentrappe des Herzkämper Erbstollens. Hierbei war es sehr hilfreich, dass auf Vermittlung von Heinz Zimmermann vom Bergmannstisch ein Essener Bauunternehmen kostenlos die gesamten Maurerarbeiten einschließlich Materialgestellung für die Erneuerung des Schachtkopfes übernahm.
Erste Erkundigungen vor Ort.
Die gemauerte Stollenrösche ist quasi der verlängerte Auslauf des im Stollen anfallenden Wasser. Bis zum Mundloch fließt es in der sog. Seige, einer kanalartigen Vertiefung in der Stollensohle.
Diese etwa 80 cm breite Sandsteinplatte diente zur Abdeckung des Schachts.
Nach dem Aufrichten kann der Schacht erstmals eingesehen werden.
Gut erkennbar ist der ovale Schachtquerschnitt.
Eine erste provisorische Sicherung mit den im Ruhrgebiet üblichen "Schüppen".
Das Material für die neue Ausmauerung des Schachtkopfs steht bereit.
Der Schachtkopf wurde rund ausgemauert. Die historische Situation wurde leicht geändert, bedeutete aber einen deutlich geringeren Arbeitsaufwand.
Nach dem Ende der Maurer- arbeiten und dem Verfüllen des Arbeitsgrabens wird zur Erkundung die Befahrung des Schachts vorbereitet.
Klaus Tischmann wird im Sicherheitsgeschirr im Schacht heruntergelassen.
Der Blick von oben in den Schacht.
Für den 16. Mai 1985 wurde zur offiziellen Eröffnung eingeladen.
Bei bester Witterung sind zahlreiche Gäste der Einladung gefolgt.
Der Vereinsvorsitzende Walter Gantenberg informierte über die abgeschlossene Arbeit. Hinter ihm ist das Sicherheitsgitter zu sehen. Damit ist auch der Blick in den Schacht möglich.
Der unentbehrliche Bergmanns- schnaps zum obligatorischen Steigerlied, das zu einer derartigen Veranstaltung gehört wird angeliefert.
Reger Gedankenaustausch zum Abschluß der gelungenen Veranstaltung.
Trotz ehrenamtlicher Tätigkeit und Firmen- unterstützung kostete die Instandsetzung eine Menge "Kohle". Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert.
Die Summierung der Einzelposten verdeutlicht den Umfang der Arbeiten.
Das Presseecho war relativ bescheiden.
Auch die Ankündigung in der WAZ war etwas dürftig.
Die Arbeit des Vereins verlagerte danach in den Bochumer Süden. In den Jahren 1986 bis 1990 gab es neben den
laufenden Arbeiten am Wanderweg verschiedene Anfragen und Aktivitäten.
Am 21. Mai 1986 bat die Untere Denkmalbehörde der Stadt Bochum den Bergmanntisch um Übernahme der Erhaltungs- und Pflegearbeiten
am Stollenmundloch „St. Mathias Nr. 2“ an der Rauendahlstraße in Bochum-Sundern. Der Bergmannstisch hat seitdem fast zwanzig
Jahre lang regelmäßig diese kosten- und arbeitsaufwändigen Arbeiten unentgeltlich für die Stadt Bochum durchgeführt.
Danach sind die Beschädigungen durch Vandalismus so groß geworden, dass diese Erhaltungs- und Pflegearbeiten die Möglichkeiten
des Bergmannstisches erheblich überstiegen. So musste dieser Auftrag leider an die Stadt Bochum zurückgegeben werden.
Am 6. Dezember 1989 konnte die von der Ursulinenschwester Paula (Tisa von der Schulenburg) gestalteten Gedenkplatte auf dem Grab von Heinrich Kämpchen eingeweiht werden. Am 30. November 1999 wurde durch den Bergmannstisch am Wohn- und Sterbehaus von Heinrich Kämpchen an der Dr.-C.-Otto-Straße 46 eine Tafel zum Gedenken an Heinrich Kämpchen aufgestellt.
Nur Toren und Verräter
sie teilen uns geschwind
in Christen und Nichtchristen,
wo wir doch Brüder sind.
Im Sommer 1990 wurde der Bergmannstisch von der evangelischen Kirchengemeinde in Weitmar um Mitwirkung bei der Gestaltung einer Gedenktafel am Ehrengrab für 42 im Jahr 1917 tödlich verunglückte Bergleute der Zeche Carl Friedrichs Erbstollen auf dem evangelischen Friedhof in Weitmar gebeten. Diese Hilfe wurde gern gegeben. Auf den Vorschlag des BBS erhielt die Gedenktafel ein Gedicht von Heinrich Kämpchen.
Vom 25. Januar bis zum 2. Februar 1986 veranstaltete die Volkshochschule der Stadt Hattingen mit einigen Hattinger Bergbaufreunden eine Ausstellung „Werkzeuge und Geräte des Bergmanns“ im Gebäude der Hattinger VHS. Auch hierzu wurde von den Veranstaltern die Hilfe des Bergmannstisches angefragt. Der BBS übernahmen die Konzeption für die Ausstellung. Zahlreiche Bilder und Karten aus dem Bestand des im Aufbau befindlichen Archivs zur Stadtteil- und Bergbaugeschichte fanden in der Ausstellung reges Interesse. Im Nachgang zu dieser Ausstellung hat sich eine Arbeitsgemeinschaft „Zur Geschichte des Bergbaus im Hattinger Raum“ gebildet, die auch heute noch – nach bald 40 Jahren – aktiv ist. Einen Überblick des aktuellen Archivs kann hier finden Archiv.
Eine weitere Ausstellung 1998 im Heinrich-König-Zentrum der AWO am Wabenweg in Weitmar-Mark hatte den Schwerpunkt Geschichte des Bochumer Südwesten. Sie lief vom 27. Oktober bis zum 25. November. Hier folgt die Berichterstattung in der Presse.
Bericht im Stadtspiegel Bochum
Bericht in der WAZ
Die Bergmannspuppe und sein Kollege sind über den Link zum Archiv weiter oben "live" und in Farbe zu sehen.
Die thematisch erweiterte Ausstellung wurde noch einmal vom 15. März bis zum 11. April 2000 im Rosalie-Adler-Senionerzentrum in Bochum-Dahlhausen gezeigt.
Das von Reginald Gregoworius gestaltete Plakat zur Ausstellung.
Der Bericht in der WAZ und die erwähnte Veröffentlichung
Ausführlicher im Lokalteil
nach obenSeit dem Sommer 1987 verfügte der Bergmannstisch zusammen mit dem VHS-Kursus über Sammlungs- und Versammlungsräume
im Bahnhofsgebäude Dahlhausen. Mit dem gezielten Aufbau eines Stadtteilarchivs zur Orts- und Bergbaugeschichte wurde begonnen.
Im Frühjahr 1990 erfolgte die Verlegung der Sammlung vom Bahnhof zur ehemaligen Schule Kassenberger Straße 160, wo zwei frühere
Klassenzimmer zur Verfügung stehen.
Im Oktober 2006 wurde als "Aushängeschild" der bis heute dort stehende Kohleförderwagen aufgestellt.
Das Herrichten des Gleisstücks gestaltete sich mit der Erfahrung vom Stollenmundloch an der Lewacker Straße problemlos.
Der Wagen erhielt das Logo des Bergmannstischs.
Seitdem ist der Wagen das "Reklameschild" des Archivs in den Räumen rechts unten.
Mit den Arbeiten am Stollenmundloch Glücksonne begann der Aufbau des Wanderwegs. Hier werden einige Infos zu den ersten Erweiterungsarbeiten folgen. Das Ergebnis ist unter dem entsprechenden Menuepunkt auf der Startseite eingestellt.
Aquarell des Stollenmundlochs des Hobbymalers Beitlich